Dieses Auto ist die letzte Evolutionsstufe der Mittelklassebaureihe Flavia. 1969 wurde mit Einführung der Zweilitermaschinen auch das Design des Pininfarina-Coupés komplett erneuert. 1971 verschwand der Name Flavia und wurde durch die schnöde Bezeichnung 2000 ersetzt. Im November präsentierte man auf dem Turiner Salon dann das HF Coupé mit 125 PS, ein durchaus elegantes und leistungsfähiges Fahrzeug, von dem bis 1973 lediglich 1229 Exemplare produziert wurden, bevor die Baureihe den Rationalisierungsplänen von FIAT zum Opfer fiel. Der Boxermotor tauchte später zwar im Gamma wieder auf, aber das ist eine andere Geschichte. . .
Sehr erfreulich, dass man bei Starline auch solche Exoten für den Sammler erschwinglich macht. Von den Farben (rosso corsa, dunkelrot, silbergrau met., blau met.) gefällt mir vor allem die letztgenannte, vor allem, weil der Hersteller inzwischen auch die Metallictöne in hoher Qualität liefert.
Die Detaillierung kann überzeugen, vor allem der schwarze Grill mit Lancia-Wappen, HF-Logo und den Doppelscheinwerfern ist gelungen. Rücklichter und Fensterumrandungen sind gut reproduziert; die zeitgeistigen Zierstreifen an den Flanken sollten sich allerdings nach den Hinterrädern fortsetzen und beim Lancia-Heckschriftzug ist dem Grafiker die Phantasie durchgegangen. Besonderen Beifall verdient die mehrfarbig gestaltete Inneneinrichtung, dreifach bedruckte Türinnenverkleidungen sind auch bei doppelt so teuren Modellen nicht die Regel. Die Felgen sind ebenfalls genau ausgeführt, aber im Durchmesser zu groß, zusammen mit dem sehr schlanken Karosserieunterbau wirkt das Modell in der Seitenansicht etwas hochbeinig. Insgesamt überwiegt aber die Freude an dem schönen Modell die kleinen Schwächen durchaus.
Text: Rudi Seidel
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